In einer herum liegenden Zeitschrift habe ich am Sonntag Folgendes gelesen: Geh mit Dir selbst um, wie Du mit einer guten Freundin umgehen würdest. Wärst Du so harsch zu ihr, wenn sie einen schweren Tag hinter sich hätte?
Interessante Frage, wie ich finde und ein guter Ansatz.
Mit viel Geduld und Ausdauer habe ich im Trachteria-Store schon etliche Freundinnen beraten und ihnen so bei der Auswahl ihres neuen Dirndls geholfen. Auch nach Tagen wie diesen, die sich nach 28 Stunden bergauf radeln mit Gegenwind und Regen anfühlen. Immer helfe ich meinen Freundinnen, nehme Rücksicht auf sie, tröste sie, bin lieb zu ihnen. Und zu mir selbst? Aha! Heute gönne ich mir selbst mal ein Lob, freue mich über alles, was ich in den letzten Tagen geschafft habe und bin sehr zufrieden mit mir.
Ich lächle mir selbst innerlich zu und ahne, worauf das hinaus läuft. Wenn ich mich gut finde, finde ich mich auch gleichzeitig gut aussehend. Ohne mir plötzlich vorzugaukeln, dass ich das neue Gesicht von Chanel, Gucci oder Prada sein könnte, aber immerhin hübsch genug für ein sexy Dirndl. Lange Dirndl sind wundervoll. Keine bayerische Hochzeit, keine Firmenfeier und kein runder Geburtstag der Großeltern ohne langes Dirndl.
Aber heute nicht! Mir geht’s gut, es ist Frühling, ich bin verliebt, gesund und einfach happy! All die farbenfrohen Schaufenster in der City, die blühenden Apfelbäume und ersten Schmetterlinge – ich möchte am liebsten den ganzen Tag im Freien verbringen. Da passt ein kurzes Dirndl einfach so viel besser als ein langes! Mein neues Dirndl soll aussehen wie ein Picknick in der Frühsommersonne. Ein echter Frische-Kick mit beschwingtem Schnitt und honigsüßen Details. Ich möchte die Sonne auf den Wadeln spüren, wenn ich die Beine im Biergarten ausstrecke. Im großen Trachteria-Sortiment werde ich bestimmt fündig! Krüger Madl, Alpenfee, Marjo und Melega fallen mir spontan ein, denn sie stehen für leuchtende Farben und freche Designs.
Mein neues Sommer-Dirndl werde ich gleich ausführen und ihm zeigen, warum es „Kaiserwetter“ heißt und wie die Bavaria von hinten aussieht. Auf die Rückseite des stolz erhobenen Hauptes unserer mächtigen Patrona blickt man nämlich, wenn man ein Platzerl im Biergarten hinter der alten Messehalle eingenommen hat. Dort lässt sich’s aushalten! Und wenn ich da so wunderbar entspanne, die Beine in der Sonne und die Mass auf dem Tisch, fällt mir noch ein Rat aus der herum liegenden Zeitschrift vom Wochenende ein: Akzeptiere und genieße die Komplimente, die Du bekommst und bringe Deine ehrliche Wertschätzung für andere zum Ausdruck. Prost und zum Wohle!
Kommentare
Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.