In Bayern hat das Maibaumaufstellen am 1. Mai Tradition. Genauso wie in den Wochen vorher das Maibaumklauen! Nicht nur die Burschenschaften im Freistaat gehen auf Raubzug, sondern sogar ein bekannter bayerischer Radiosender entsendet ein Maibaum-Team in diebischer Mission. Mit minutiös getimten Einsatzplänen, teilweise hochtechnischem Spezialequipment und natürlich einer Riesengaudi werden die Maibäume von ihren Besitzern behütet. Trotzdem kommt es immer wieder – auf oft unerklärlichen Weise – vor, dass ein Maibaum gestohlen wird. Wer dem Nachbardorf den Baum abluchsen konnte, darf sich feste freuen: Das als „Auslöse“ gezahlte Lösegeld wird in Form von einigen Fass Bier und einer zünftigen Brotzeit gezahlt. Erst danach wird der Maibaum zurückgegeben. Mei, und peinlich wird´s, wenn der Maibaum nicht ausgelöst wird, denn dann wird die Beute als Schandmaie neben dem eigenen prächtigen Maibaum aufgestellt.
Die Maibaumwache gehört zu den festen Regeln rund um den schönen alten Brauch. Wenn alles gut geht und der eigene Baum sicher in der Scheune bleibt, wird er vor dem Aufstellen in vielen Ortschaften in einer feierlichen Prozession durch die Straßen kutschiert. An einem Platz im Zentrum und oft in Wirtshausnähe wird der Maibaum von Burschenschaft und/ oder Feuerwehr aufgestellt. Teilweise arbeiten die Männer noch mit reiner Muskelkraft und langen Stangen, teilweise kommen Traktoren oder Krähe zum Einsatz. Die Blaskapelle spielt zum Tanz auf, es gibt Bier und Brotzeit. Bei schönem Wetter ist der ganze Ort auf den Beinen und kommt natürlich in Tracht zum Maibaumaufstellen. Zum Maifest passen am besten schlichte Baumwolldirndl ohne Glanz und Chichi. Eine große Auswahl an traditionellen Dirndln und fachkundige Beratung finden Sie in der Trachteria in Bad Aibling oder – wenn der Weg sich nicht mehr einrichten lässt – natürlich auch in unserem Trachteria Onlineshop.